Meine Erfahrung mit der Rommelsbacher EKM 200 Kaffeemühle im Test 2025: Günstiges Einsteigermodell mit Abstrichen
Wir erwähnen in unserem Kaffeemühle-Test 2025 immer wieder, dass eine Kaffeemühle unter 100 Euro keine guten Ergebnisse liefern kann. In jeder Rezension, jedem Testbericht und jeder Bewertung entsprechender Geräte bestätigt sich das. Bis auf diese hier.
Die Rommelsbacher EKM 200 sticht im Preisvergleich hervor
55,90 Euro
VORTEILE
- Günstiger Preis
- Sehr einfache Handhabung
- Sinnvolle Einstellungen
- Mahlergebnis zufriedenstellend
NACHTEILE
- Reinigung etwas kompliziert
- Viel statische Aufladung
Die Rommelsbacher EKM 200 in Schwarz ist mit ihrem Preis von knapp 50 Euro (zum Testzeitpunkt) einer unserer günstigsten Testkandidaten. Sie ist ganz sicher kein Testsieger. Aber sie bekommt unsere (bedingte) Kaufempfehlung.
Damit beweist die EKM 200, dass es zu jeder Regel eine Ausnahme gibt. Und, dass auch in diesem Preissegment halbwegs homogenes Kaffeepulver erreichbar ist.
Inhaltsverzeichnis
Die Rommelsbacher EKM 200 im Überblick: Die Günstige & der Preisvergleich mit ihren Kollegen
Der erste Blick verrät bereits: Eine richtig hochwertige Kaffeemühle mit viel Edelstahl und Barista-Funktionen sieht anders aus. Die hätten wir bei diesem Angebot allerdings auch nicht erwartet.
Vielmehr bekommt ihr bei der Rommelsbacher EKM 200 genau die Qualität, die das Preisschild verspricht: Jede Menge Kunststoff in Schwarz und Edelstahl-Optik, einen großen Plastikbehälter für Bohnen, einen ebenso großen Auffangbehälter für Kaffeemehl – und dazwischen eine Kaffeemühle.
Die ist mit neun Stufen für die Mahlgradeinstellung und einer Mengendosierung von zwei bis zwölf Tassen eher rudimentär ausgestattet. Das erkennt ihr auch an dem gigantischen Einschaltknopf und dem selbsterklärenden Stellrad, die eure einzigen Bedienungsmöglichkeiten für die Kaffeemühle sind.
Besonders stolz ist Rommelsbacher auf das Scheibenmahlwerk der EKM 200. Der Hersteller bewirbt die Mahlscheiben als besonders schonend und präzise. Wir klären gleich noch, ob da was dran ist.
Es dürfte allerdings einen Grund haben, dass jedes andere Modell der Marke ein Kegelmahlwerk besitzt. Selbst in den höheren Preisklassen, wie der folgende Vergleich zeigt.
EKM 200 vs. EKM 300
Ein Blick von der EKM 200 nach unten lohnt sich nicht. Zum einen verlassen wir damit endgültig jeden sinnvollen Preisbereich für gute Kaffeemühlen. Außerdem bringt jede Rommelsbacher Kaffeemühle mit einer niedrigeren Modellnummer als 200 ein Schlagmesser statt einem Mahlwerk mit.
Damit werden eure Kaffeebohnen vielmehr geschlachtet als präzise gemahlen. Anders mit dem Kegelmahlwerk der EKM 300: Zwölf Mahlgrad-Stufen und bis zu zehn Tassenportionen auf einmal sind eine sinnvolle Funktionsbreite für rund 70 Euro.
Der Aufbau und das Design der EKM 300 versprechen allerdings mehr als die Kaffeemühle halten kann. Mit der Baratza Encore für rund 50 Euro mehr seid ihr besser beraten.
EKM 200 vs. EKM 500
Ein paar Modellnummern höher versucht sich Rommelsbacher mit der EKM 500 an einer Espressomühle. Für rund 100 Euro bekommt ihr eine elektrische Mühle mit Siebträger-Halterung, 39 Mahlstufen, integrierter Waage und Display.
Sogar eine Grind-on-Time Funktion, die uns bei der 20 Euro teureren Graef CM 800 fehlt, ist hier an Bord. Auf dem Papier klingt das 500er-Modell nach einem echten Schnäppchen. Ob das Mahlergebnis mithalten kann, wissen wir (noch) nicht – zweifeln es aber zumindest an.
Scheibenmahlwerk & Lautstärke: Das schlechteste aus zwei Welten
Bei Kaffeevollautomaten gehen die Meinungen auseinander, ob ein Scheibenmahlwerk aus Keramik oder ein Mahlwerk mit Kegeln aus Stahl die bessere Wahl ist. Unsere (nicht ganz) klare Antwort: beide haben ihre Vor- und Nachteile.
In der Rommelsbacher EKM 200 ist jedoch ein Scheibenmahlwerk aus Stahl verbaut. Das vereint das schlechteste aus beiden Möglichkeiten in sich. Der Stahl erhitzt sich stark und vernichtet dadurch Aromen. Gleichzeitig sorgt er für eine enorme Lautstärke beim Mahlen.
Auch bei den Abstufungen der Mahlgradeinstellung setzt das Gerät klare Grenzen. Laut Hersteller sind Stufe eins und zwei besonders fein und für Espresso geeignet. Für wirklich feines Espresso-Kaffeepulver hat der 110 Watt-Motor gar nicht genug Power.
Außerdem sind die Mahlscheiben zu klein, kommen gar nicht nah genug zueinander und hervorstehende Schrauben wirken sich negativ auf die Homogenität aus.
Damit ist die EKM 200 für Bialetti und Espresso aus dem Rennen. Für andere Formen der Zubereitung, für die ihr keinen Kaffeestaub braucht, hat sie aber durchaus Chancen auf gute Bewertungen.
Für Kaffeemaschine, Handfilter und Co bekommt ihr nämlich nicht nur neun, sondern ganze 18 Mahlstufen. Diese erreicht ihr durch die Zwischenschritte auf dem Einstellrad. So haben wir mit Mahlgrad 5,5 anständiges Mahlgut für die French Press aus der EKM 200 bekommen.
Mahlgrad einstellen: Beste Note in Sachen Idiotensicherheit
Die Ermittlung der Füllmenge über die Tassenanzahl ist eigentlich eine einfache Sache, die sich so manche Mühle in unserem Test bei der EKM 200 abgucken könnte. Sie müsste dazu nur die Kaffeemenge pro Zubereitungsart verdoppeln.
Bestellt ihr bei der Kaffeemühle eine Doppeltasse, bekommt ihr 14 Gramm Kaffee – genau der Standard für alle Zubereitungsarten außer Espresso. Wer die Unterschiede nicht weiß, wird eine Menge Geschmack in der Tasse vermissen.
Wer sich in der Kaffeezubereitung gut genug auskennt, um das genau zu wissen, wird sich die EKM 200 wiederum nicht kaufen. Höchstens als Zweit- oder Drittmühle oder für Filterkaffee im Wohnmobil vielleicht.
Abgesehen von der irreführenden Mengeneinteilung ist die Bedienung der Rommelsbacher EKM 200 kinderleicht und selbsterklärend. Den Blick in die Bedienungsanleitung könnt ihr euch entspannt sparen.
Wir haben schon erwähnt, dass das Scheibenmahlwerk aus Stahl mit einer (auch im Vergleich) hohen Lautstärke arbeitet. Zusätzlich hat die Mühle einen etwas ungesunden Sound, der durch die dünne Kunststoffhaube ungehindert erklingen kann.
Gleichzeitig sorgt das eher günstige Material für jede Menge statische Aufladung. In Mühle wie Auffangbehälter bleibt sehr viel Kaffeemehl hängen. Das fällt bei der Dosierung und Reinigung ins Gewicht – und bei besonders hochpreisigen Bohnen zusätzlich im Geldbeutel.
Das Ergebnis kann sich dafür durchaus sehen lassen. Das Kaffeemehl ist nicht perfekt, aber für den günstigen Preis der Mühle absolut in Ordnung. Eure Espressobohnen sollten die EKM 200 dennoch nicht von innen sehen.
Reinigen: Den Vergleich verliert die Rommelsbacher EKM 200
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Unterschiede es innerhalb einer Gerätegruppe bei der Reinigung geben kann. Wie andere Testkandidaten bringt auch die Rommelsbacher EKM 200 einen Reinigungspinsel mit. Das war aber auch alles, was sie mit der Konkurrenz in Sachen Reinigung gemeinsam hat.
Zwar bekommt ihr den oberen Mahlstempel mit etwas Fummelei heraus. Weiter könnt ihr aber nicht ins Mahlwerk vordringen. Für eine wirklich gründliche Reinigung bleibt euch also nur die Verwendung eines speziellen Reinigungsgranulats.
Das bekommt ihr relativ günstig bei Media Markt, Saturn oder online. Wir sind aber eher Fans davon, die Mühle weitestmöglich zu zerlegen und mit dem Pinsel gründlich zu reinigen.
Der Auffangbehälter samt „Aroma-Schutzdeckel“ darf in die Spülmaschine. Den Bohnenbehälter müsst ihr von Hand spülen, was bei seinem großzügigen Durchmesser aber kein Problem darstellt.
Im Gegensatz zu manch anderem Erfahrungsbericht sparen wir uns hier einen Exkurs in Richtung Ersatzteile. Selbst, wenn Rommelsbacher welche im Angebot hat, lohnt es sich kaum, in ein Gerät dieser Preisklasse zusätzlich zu investieren – oder es gar zu reparieren.
Fazit: Günstige elektrische Kaffeemühle zum Herantasten
Wer erkannt hat, dass frisch gemahlene Kaffeebohnen der erste Schritt zu wirklich gutem Kaffee sind, hat schon etwas richtig gemacht. Dann darf er sich zur Belohnung ruhig mit einer Rommelsbacher EKM 200 an seine neue Kaffeewelt herantasten.
VORTEILE
- Günstiger Preis
- Sehr einfache Handhabung
- Sinnvolle Einstellungen
- Mahlergebnis zufriedenstellend
NACHTEILE
- Reinigung etwas kompliziert
- Viel statische Aufladung
Produkteigenschaften
Sie überzeugt mit einem einladenden Preis, kinderleichter Bedienung und guten Ergebnissen für Filterkaffee und French Press. Für Espresso und Mokka wird das Kaffeepulver nicht fein genug – dafür greift ihr lieber zur Graef CM 800.
Wir sehen die EKM 200 eher als Angebot für alle, die noch nicht restlos sicher sind, dass sie ihren Kaffee in Zukunft immer selbst mahlen wollen. Wer in der Kaffeezubereitung lieber einen Schritt zurückgeht und doch keine Mühle verwenden will, hat mit der Rommelsbacher EKM 200 immerhin nichtmal 50 Euro verloren.
Wer überzeugt ist, wird recht bald auf ein professionelleres Modell umsteigen. Die Baratza Encore wäre ein denkbar logischer nächster Schritt.
Habt ihr schon Erfahrung mit einer Rommelsbacher Kaffeemühle gemacht? Was haltet ihr von den günstigen Einsteigermodellen? Wir sind gespannt auf eure Kommentare!
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